Von Textiletiketten und dem Zinnober darum – Protokoll eines Selbstgespräches.
Was haben denn Textiletiketten und DRAUZZEN gemeinsam?
Nichts!
Und zugegeben, das passt wirklich nicht hier her. Gar nicht.
Vielleicht schreibe ich es ja erst mal, um es dann doch wieder zu löschen. Mal eben kurz – und nur für mich – eskalieren. Wir werden sehen.
Nun, wir haben Sonntag und ich schreibe augenblicklich an einem Beitrag, der sich zugegebenermaßen und sprichwörtlich wie der sogenannte Gummi zieht. Da lass‘ ich mich schon gern mal etwas ablenken. Vielleicht auch, weil mir irgendwas gewaltig an der Kimme juckt. Frisch geduscht, versteht sich.
Die Neuen waren es.
Ein Verdacht war schnell ausgemacht. Ich trug eine von diesen „Neuen“. Also Unterwäsche eines mehr oder weniger namhaften Sportbekleidungsherstellers. Und nein, am Hersteller will ich mich da gar nicht reiben. Eher so grundsätzlich und weil mir diese unerklärlich vielen Textiletiketten schon länger gewaltig auf den Keks gehen.
Neun Textiletiketten in einer einzigen Buchse.
Ganze neun dieser kleinen dazu noch kaum lesbaren Textiletiketten kleben mir den ganzen Tag am Allerwertesten. Genau genommen hatte ich einen Dreierpack dieser Textilien für Untenrum erworben. So habe ich nun sage und schreibe 27 Textiletiketten im Schrank.
Sollen sie die Funktion einer modernen Zeitschrift, die ich während etwaiger Geschäfte lesen könnte, übernehmen? Oder steht dort eine Gebrauchsanweisung für „Schlübber“ drin? Kann ich dort etwa meine persönlichen Notizen zum Tag ergänzen und wurde genau dafür auch das reinweiße Etikett eingenäht? Oder dienen sie als waschbarer Papierersatz für das Prozedere nach der Notdurft? Vielleicht sind es aber auch kleingedruckte Verträge für einvernehmliche Aktivitäten zwischen Frau und Mann?
Jetzt mal ehrlich?
Wer genau ist hier völlig übers Ziel geschossen?
Ist es nicht so, dass die Herstellung und Verarbeitung dieser Textiletiketten den Ansatz des vielleicht ehrenwerten Gedankens komplett im Nirwana verschwinden lassen?
Oder übersehe ich da etwas?
Allein diesen Kram abzuschneiden und zu entsorgen nervt mich persönlich mehr, wie dass es, in meinen Augen, gut sein kann. Und zugegeben, um das in Gänze und mit Tiefgang zu bewerten, fehlt mir Nerv und aber auch Wissen. Aber in Zeiten von z.B. QR-Codes und Webseiten ginge eben diese „Kennzeichnungspflicht“ doch auch anders. Auch ressourcenschonender.
Und da will ich mich nicht über Menschen, die z.B. an Allergien leiden, lustig machen. Oder sogar schlecht reden, wenn ich so die Möglichkeit habe, mich über das Produkt, dessen Herkunft und verwendeter Rohstoffe sowie Färbemittel und was weiß ich noch was, zu informieren.
Ich vermute, dass und zum Beispiel die für Webseitenbetreiber verpflichtenden Informationen auf den Cookiebannern, lesen sich doch maximal Juristen durch, um dann wiederrum entsprechende Kostennoten auf den Weg zu bringen.
Druckt doch bitte einen QR-Code ins Textil!
Dafür bräuchte es, genau genommen, gar kein Etikett. Der QR-Code könnte direkt auf das Kleidungsstück gedruckt werden und bei Bedarf auf eine Webseite mit wirklich allen Informationen leiten.
Also denke ich in meinem kleinen Mikrokosmos.
Ganz genau wirst du übrigens unter diesem Link informiert: https://europa.eu/youreurope/business/product-requirements/labels-markings/textile-label/index_de.htm
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