Sommer und my two Cents
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Sommer & Creme 24

Oder besser Zeit für „My two Cents“ im Sommer.

Stehe augenblicklich 224 km vor Hamburg. Schöne Umgebung. Es ist Sommer und die Sonne scheint. Nichts zu meckern!

Eigentlich. Das Navi rechnet mit anderthalb Stunden Verspätung. Laut „stau.info“ (https://stau.info/stadt/neuruppin – Meldung vom 25. Juli 2024) wurden angeblich zwei Klimakleber angefahren. Im Vorbeifahren habe ich einen angefahrenen Wohnwagen gesehen. Ich meine, die eigentliche Ursache für den Stau. Fazit – lasst euch nicht von Meldungen der Superlative „zerfressen“!

Das Gute daran.

Ja, das Gute daran ist, ich habe einige Zeit für die Zeilen hier. Zumindest für erste grobe Gedanken wird die Zeit reichen. Das Ganze mit der Bitte um Verständnis für die sicher ketzerische Einleitung. 

Vielleicht etwas inspiriert von einem Insta-Chanel neulich. Da wurde offensichtlich mit einer gewissen Panik und auf Teufel komm‘ raus versucht, Klicks zu generieren. Fahrzeuge wurden schlecht geredet, um wieder andere in den Himmel zu heben. Ehrlich gesagt, gar nicht (wie eigentlich auch die Socials) mein Ding. Auch schade, weil es der Eigner des Kanals gar nicht nötig hat. Ok, sicher konnte er einiges Salär dafür aushandeln. Hoffe ich.

Liegt es vielleicht daran, dass sich der Markt im Bereich „Caravaning“ gerade etwas abkühlt und der Hashtag Vanlife so nach und nach etwas abgegriffener klingt?

Ja, der unglaubliche „Peak“ ist, meiner Ansicht nach, erreicht. Zeiten, in denen die Händler auch die letzte Schabracke (kommt übrigens aus dem Reitsport und steht wohl für eine Satteldecke für den festlichen Anlass) eines Wohnmobils aus den Händen gerissen bekommen, sind ganz offensichtlich vorbei. Das könnte an politisch motivierter Zurückhaltung, gar dem „nicht mehr leisten können“, aber auch an einer gewissen Übersättigung liegen.

Corona hat die Camper-Thematik regelrecht befeuert.

Ihr erinnert euch – Hotels waren geschlossen, Flüge wurden gestrichen … Was nun?

Wir campen jetzt! Macht unser Nachbar schon länger, wollen wir jetzt auch! Und zwar besser, größer & schneller. Der German kommt da gern mal richtig in Rage. Ja ja – ich nehm‘ mich da gar nicht aus. Warum auch?

;)

Ok – ich campte schon als Kind mit meinen Eltern und später als Vater einer jungen Familie, die sich gar nichts anders leisten konnte. Seit über dreizehn Jahren darf ich ein Wohnmobil mein Eigen nennen. Genau genommen gehöre ich damit weder zu den echten Vanlifern noch zu den wirklichen Influencern der Szene.

Dennoch, und vielleicht auch durch berufliche Kontakte in der Szene, ist für mich ein gewisses Raunen am Markt auszumachen. Hier mehr, da weniger. Laut Statistik (https://www.civd.de/artikel/aktuelle-neuzulassungszahlen/) soll es sogar eine leichte Steigung der Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahr (jeweils der Halbjahresvergleich) geben. Das würde ich gern mal bis zum Jahresende abwarten.

Einigen Gesprächen nach scheint der hochpreisige Markt preislich stabil zu bleiben, dafür könnten die Stückzahlen etwas stagnieren. Interessanter wird das sicherlich im Einstiegs- und mittleren Preissegment. Hier stehen schon Rabatte, die es lange nicht gab, in den Startlöchern.

Ist es Zeit für Schnäppchen?

Das könnte wohl passieren oder gar schon so sein. Eine Bekannte hatte neulich vom fünfstelligen Rabatt bei einem neuen Kastenwagen ( NP 62 TEUR) gesprochen.

Ob nun Schnäppchen oder nicht, es ist vor allem die Zeit, als Kunde wieder ernst genommen zu werden, gekommen. Vielleicht können wir sogar erleben, dass sich Hersteller noch mehr um Qualitäten bemühen und uns mit echten Innovationen begeistern? Bestimmt haben Verkäufer nun auch wieder gute Laune und Zeit zum Plaudern, wenn potenzielle Kunden auf dem Hof stehen.

Es ist wieder Zeit für Konzepte! Konzepte, die überzeugen. Sowohl vom Hersteller als auch von Händlern. Service darf wieder salonfähig werden.

Camping war gestern und heute erst recht!

Klar, oben genannter Boom konnte nicht in alle Ewigkeit reichen. Neucamper werden doch wieder auf verlockende Pauschalreisen zurückgreifen, Altcamper geben ihr Hobby vielleicht auf. Der abgekühlte Markt kommt auf jeden Fall allen, die weiter campen wollen, entgegen! Nicht zuletzt auch, weil die Branche bislang „streikfrei“ blieb und die Hotel- und Flugpreise neue Rekorde brechen.

Hoffentlich wächst nun auch die Infrastruktur!?

Ja, Camper bezahlen. Neunzehn Prozent Mehrwertsteuer beim Kauf, Versicherung, Kfz-Steuer, Steuern beim Tanken, aber auch die Gebühren der Campingplätze. Ok, Freisteher sparen sich vielleicht letzteres, zahlen aber auch bei vorgenannten Dingen ins System ein. Ein echt fettes Geschäft, wie ich meine.

Aber wo bleibt die eigentlich gut bezahlte Infrastruktur? Ver- und Entsorgung an Tank- und Raststellen vielleicht? Oder z.B. auch bezahlbare, am besten städtisch betriebene, Stellplätze in Großstädten. Stellplätze, die nicht gleich an „Schmuddelplätze“ oder Prostitution in verwahrlosten Wohnwägen erinnern?

Apropos Campingplatz …

Da es gerade reinpasst. Fallen euch auch diese vermehrten „Regeln“ auf Campingplätzen auch auf? Gestern haben wir einen DIN-A5-großen „Packzettel“ bekommen. Ganz ohne Formulierungen wie „Wir freuen uns, dass Ihr da seid.“ oder …

Ergänzend zu diesem Regelwerk stehen gefühlt an jeder Tür, jedem Tor, jedem Steg und Weg, auf der Hütte, unter der Dusche und was weiß ich wo, weitere Anweisungen, was zu tun oder eben zu lassen ist.

Echt jetzt?

Werden diejenigen, die zu Hause keine Klobürste in die Hand nehmen, es tun, wenn sie per lieblosem Zettel (öfter mal ganz ohne Danke/Bitte) dazu aufgefordert werden?

Oder größer gedacht, werden diese Zettel irgendetwas ändern? Außer vielleicht den Campern, die sich immer schon „normal“ verhalten, gehörig auf den Sack zu gehen? Realtalk ist es doch so, dass die Platzbetreiber die Gewinner der Szene sind. Die Plätze quellen über. Die Taschenrechner lachen sich, ob der sich ständig steigenden Gebühren, kaputt. Ok, das ist Teil des Kapitalismus – Angebot/Nachfrage oder andersrum.

Kosten für Service können übrigens steuerlich geltend gemacht werden. Wie auch ein Lächeln den ein oder anderen lieblosen Zettel ersetzen könnte, wie ich finde. Und nein. Das ist, Gott sei Dank, nicht überall so.

Und Grund, sich so, wie ich es gerade tue, aufzuregen, gibt es eigentlich auch keinen. Tat dennoch mal gut, es in die Tasten zu drücken. Muss dort ja nicht mehr hinfahren. Und nein, persönlich „dissen“ will ich hier auch niemanden, daher ganz ohne Nennung. Auch, weil ich mich selbst gewaltig irren könnte.


Abschließend nochmals in eigener Sache, auch weil die Sonne scheint …

Seit wenigen Wochen ist DRAUZZEN wieder am Start. Zeit für ein schnelles, erstes Resümee.

Ok, die alten Suchmaschinenplatzierungen sind noch nicht vollständig zurück, damit fehlt auch noch etwas von der früheren Reichweite.

Aber. Das wird täglich besser. Die Kurven gehen genau in die richtige Richtung. Dafür danke ich euch! Ehrlich gesagt, hatte ich es etwas gehofft, nicht aber geglaubt, dass es so schnell geht.
Um so mehr bin ich wirklich dankbar! Danke euch!

Dankbar bin ich auch allen Partnern, die mir unmittelbar nach Veröffentlichung ihre Zusagen, zur Unterstützung, gegeben haben. Ihr dürft also gespannt bleiben, einige Dates stehen im gut sortierten Timer. Es gibt zu tun.

Noch schnell eine Bitte.

Ok, wohl ein generell zu beobachtender Trend … Und dennoch vermisse ich sie etwas – eure Kommentare. Mein Salz für die Suppe. Aber auch immer etwas Pegel- und Gradmesser.

Ok – Reden ist Silber, Schweigen Gold …

Aber bitte nicht hier – greift doch gern wieder mehr in die Tasten und sagt, was ihr denkt. Am liebsten unpolitisch und frei von Werbung. Dafür mit Herzblut und echten Emotionen! Lasst es raus! ;)

Danke auch dafür, ihr seid die Besten!

Salut, René

PS. Etwas Sarkasmus konnte ich euch nicht ersparen. Und nein – zu „Creme 24“ gibt es keinen Rückschluss – just my two Cents eben. Meistens weniger ernst zu nehmendes. Viel wichtiger ist, dass die Sonne scheint und sich der Sommer bei bester Gesundheit präsentiert. Genießt das!

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14 Antworten zu „Sommer & Creme 24“


  1. Helmut

    Nun, ganz offensichtlich haben einige, zunehmend, Zeitgenossen die gute Kinderstube entweder vergessen oder gar nicht erst kennengelernt und so dürfen wir uns über die ganzen „Regeln“ nicht wundern. Gib dem Menschen einen Finger ………..
    Bezüglich der Infrastruktur könnte man sich einiges von Norwegen abgucken, war erst gut 3 Wochen dort oben.


    1. Danke Helmut, oh ja – die gute Kinderstube … ;)
      Und genau im Norden …
      Aber auch im Süden, Frankreich zum Beispiel. Wenngleich dort eine entsprechend hohe Maut fällig wird.
      Bis bald! Viele Grüße, René


      1. Jürgen

        …die entsprechende „Infrastruktur“ gibt es in Frankreich auf fast jedem Dorf und das für „kleines Geld“! Mal sehen ob sich Camping Car Park auch in Deutschland etablieren kann. Ich hoffe, nächstes Jahr einen neuen gut ausgestatteten Hymer MLT 580 als Sondermodell für 150 TEuro erwerben zu können…. 😉👍


        1. Danke Jürgen. Ich drücke dir die Daumen für dein „Sondermodel“ … ;)
          Und ja – Camping Car Park oder wie immer es heißen mag, wäre phantastisch! Sonnige Grüße, René
          Ps. Musste schnell noch mal googeln – es ist so „phantastisch“ kann man so oder eben so „fantastisch“ schreiben … ;)


  2. Thomas

    Hallo René,
    schön das Du dich entschlossen hast weiter zu schreiben! Endlich wieder mal ein Sonnenschein in dieser zum Teil tristen Welt🙏 Dankeschön für die tollen Beiträge.
    Schöne Grüße 🖖 vom Bodensee von den Puschis😎


    1. He Puschi. Danke für’s Melden + Grüße in die Runde! Bis bald mal wieder! A&R


  3. Michl

    Lieber Rene, wenn ich in Sulzemoos bin, kann ich nix von einer Wohnmobilflaute erkennen. Vor allem die Hymer ML-T 580 Freistaat Edition geht weg, wie warme Semmeln. Die Leute haben Geld und können mehr als 170.000 € für ein Fahrzeug dieser Kategorie ausgeben. Preissteigerungen innerhalb von 3 Jahren von 30 bis 40 Prozent. Danke für deine Kommentare. Liebe Grüße, Michl


    1. Servus Michl. Na das ist doch prima, wenn der Laden brummt. Auch mit Preissteigerungen, welche tatsächlich unglaublich sind. Wir werden sehen und ich meine, dass es dennoch „anders“ werden wird. Aber das ja eben der Lauf der Dinge! ;)


  4. Sven Mößmer

    Wochenlang im Postfach geschlummert und jetzt endlich Zeit im Urlaub zu lesen. Hat sich wie immer gelohnt. Mach bitte weiter so.
    Viele Grüße vom Camper in Italien


    1. Sorry Sven, das war mir tatsächlich durch gerutscht. Hoffe du fährst noch um den Gardasee … ;) Danke + das wird schon. Hoffe ich. Sonnige Grüße, René


  5. Tom

    Lieber René,

    ein schöner und treffender Beitrag.
    Und wie immer herrlichst in Wortwahl und Formulierung!
    Das mit der Beschilderung kann ich schon verstehen, egal ob auf dem Platz oder draußen im Alltag.
    Gesunder Menschenverstand, Rücksichtnahme und Respekt sind ausser Mode.

    Wir fahren nach wie vor unseren 21’er GCS und waren dieses Jahr in Irland.

    Gruß an alle.
    Tom


    1. Servus Tom.
      Danke dir, freue mich ja immer über „etwas“ Bestätigung. Aber auch über Konstruktives … ;)
      Wow – Irland. Steht natürlich auch auf meiner Todo-Liste. Das kann nur cool da sein, so wie alle davon schwärmen.
      Weiterhin gute Reise, René


  6. Alexander Wolansky

    Hallo René,

    Wohnmobile sind zurzeit werthaltiger als andere hochpreisige Anschaffungen, vom Grenznutzen ganz zu schweigen.

    Was die Merkzettel mit Anweisungen für das Verhalten auf Campingplätzen betrifft: man sollte es auf ein Minimum reduzieren, zu viele Anweisungen verwirren nur. Ansonsten hilft auch gutes Benehmen beim Camping…

    In unserer Nähe ( Leipzig ) gibt es im Umkreis von 50-200 km schöne Stell- Übernachtungs- und Campingplätze, einige sind max.. 2 Jahre alt.

    Wir waren im August auf Bornholm und standen 3 Tage frei unterhalb der Burgruine Hammershus mit herrlichem Blick über die Ostsee. Das freistehen ist kein Problem, du solltest nicht die Campingmöbel rausstellen, leider hat sich nicht jeder dran gehalten, Dänen , Norweger, Franzosen, Schweden usw. haben sich an die Regeln gehalten. -> Bornholm ist eine Reise wert. :)

    Im Winter kannst du da auch den Hymer Venture probieren, nur mit dem Wind gibts Probleme, dann könnte das Dach weg sein.


    1. Danke Alex. In Summe hast du das ganz prima zusammen gefasst … ;)


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