„Nein, gewonnen habe ich hier nichts.
Aber darum geht es doch gar nicht …“
Sagt Chris beim Rust Revival No. 8 in Hänchen.
Rust Revival in Hänchen. Ja, ohne „h“ an dritter Stelle. Wobei so ganz sicher war ich mir vor Ort nicht mehr. Hänchen ist ein Ortsteil der Gemeinde Kolkwitz, zählt wohl etwas über siebenhundert Einwohner und ist keine fünf Autominuten von Cottbus entfernt.
Im Netz war kein Veranstaltungsort auszumachen.
Ok, das findest du schon …
In Hänchen angekommen, fragte ich den Postboten. Der kennt hier jeden Grashalm. Dachte ich. „Nee du, da bist du sicher falsch …“ war seine Antwort auf die Frage nach dem „Rust Revival“. „Du, warte mal. Hier gibt’s eine Motorcross-Strecke.“ Kam etwas stockend, als er meine Verwirrung ausmachen konnte. Das isses, sagte ich siegessicher und bedankte mich freundlich. Ja, Postboten mag ich wirklich. Stellt euch die Welt ohne sie vor!


Rust Revival kommt ohne Werbung, vor allem aber, ganz ohne Fummel & Glitzer klar.
Ein herrlicher Kontrast zu vielen Themen auf DRAUZZEN, wie ich finde. Back to the roots, back to basic! Der Name ist Programm – Rost muss hier! Ansonsten „muss“, genau genommen, gar nichts. Man trifft sich, hat ein Wochenende Spaß untereinander und gut ist. Marko (einer der Veranstalter, dem ich danke, dass er mir die Tür aufgehalten hat) meinte, das soll gar nicht so „kommerziell“ werden. Es geht nicht um Profit. Ganz im Gegenteil.
Ehrlich gesagt, charmant! Eigentlich sogar mehr als „nur“ charmant. Auch weil ich nicht nur auf ausschließlich gut gelaunte Petrolheads getroffen bin, sondern auch auf super motivierte Streckenposten, umwerfend freundliche Ladys am Eingang und Moderatoren, die dem ein oder anderem Radiosprecher locker das Wasser reichen könnten. Das Ganze serviert mit dem besten, je gegessenem, gefüllten Fladenbrot und köstlich kaltem Bier. So könnte man es vielleicht beschreiben. Leider ohne wirklich alle Mitwirkenden aufgezählt zu haben, bitte seht es mir nach.



Um was geht es bei Rust Revival?
Ich hoffe, die Bilder vermitteln hier besser, wie ich es beschreiben könnte.
Vielleicht so. Sommer, Sonne, Motorräder, Oldtimer, Hot Rod’s, Rock’n’Roll und staubige Runden in feinster Flat-Track-Manier und ein nicht ganz gleichmäßiges Oval im Sand, welches sonst (dann um einige Kurven und Hügel erweitert) als Motorcross-Strecke dient. Gefahren werden jeweils zwei Läufe mit je drei Runden, die schnellsten Zeiten qualifizieren sich fürs Finale.
Welches ich euch vorenthalten muss. Sprich, ich war wirklich nur mal „kurz“ vor Ort. Genau genommen schon viel länger als geplant. Nein, Ausrede soll das keine werden, nächstes Mal dann wirklich komplett.
Aber.
Wie in der zweiten Überschrift schon geschrieben. Genau genommen geht es hier gar nicht um Platzierungen. Auch die, selbstverständlich aus Edel-Schrott gefertigten Pokale, haben allenfalls Liebhaber- und Erinnerungswert. Eine Erinnerung an eine geile Zeit.
So war es Chris, mit seinem Volvo PV544 (Baujahr irgendwas um 1954/55), völlig Schnitte, welche Zeit er „erfahren“ konnte. Wichtig ist doch, dass der Oldtimer, der höchstpersönlich von 55 PS auf 110 Pferdchen „aufgeladen“ wurde, durchhält. Davon konnte ihm auch die, im Rennen, verlorene Mutter an der Lichtmaschine nicht abbringen. Solche Kleinigkeiten werden, kurz vor der Startlinie, vom Fahrer selbst geschraubt. Schließlich ist der 42-jährige gelernter Mechatroniker, der früher übrigens sein Wissen als Berufsschullehrer weiter gab.
Chris arbeitet heute beim Rettungsdienst.
„Ein Herzinfarkt ist ein Herzinfarkt, die Symptomatik
ist immer die gleiche.
Aber hier kannst du mal das Handy ausmachen
und nebenbei mal ein Bier trinken.„
Leid und Kummer stehen also gar nicht selten auf seiner Tagesordnung. Treffen wie diese, aber auch das Davor und das Danach, machen Chris den Kopf frei.
Übrigens ist mit ihm auch ein ziemlich lässiger Berufsschullehrer verloren gegangen. Völlig unprätentiös hat er mir fehlendes Wissen bei den Bildunterschriften zugeflüstert. Danke dafür!






Weitere Informationen zur Veranstaltung findest du auf der offiziellen Facebooksite der Veranstaltung.
Nicht vergleichbar, aber ganz ähnlich war es in Biarritz – klick dich rein!
In eigener Sache.
Ich bin mir sicher, dass in den Bildbeschreibungen noch jede Menge Fehler sind. Wenn du dich da auskennst, würde ich mich freuen, wenn du deine Anmerkungen dazu in die Kommentare schreibst, ich ändere dann entsprechend ab!

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