Sprinterfahrer die nerven oder Hersteller, die Ihre Hausaufgaben nicht machen und was DRAUZZEN sonst noch so passiert. Mein kleiner, feiner, schneller Monolog am Montag.
„Sprinterfahrer sind anstrengend“ fiel neulich in einem Gespräch. Eine perfekte Überschrift für die bunten Gazetten dachte ich, als meine sensiblen Gehörgänge damit konfrontiert wurden.
Genauer gesagt, hallte eben dieser Satz noch länger nach. Fahre ich ja schließlich selbst einen Sprinter und kenne wohl „einige“ Sprinterfahrer. Allein hier werden über 300.000 Seiten p.a. von (sicher meist) Sprinterfahrern geöffnet, gelesen und in der Facebook-Gruppe schreiben/lesen mittlerweile auch über 1400 MLT-GCS-Sprinterfahrer. Oder eben die es ggf. werden wollen. Nein, keine rauen Mengen, aber eine kleine, super feine Community.
By the way
Ich bin jeden Monat auf’s Neue überrascht, wenn das Statistiktool neuen Zuwachs auf DRAUZZEN.DE vermeldet. Dafür, aber auch für den – ich nenne es mal – wertvollen Umgang miteinander, danke ich euch. Ganz sicher auch ein hoher Teil meiner Motivation. Motivation, welche Anfang des Jahres etwas fehlte. Nun. Die Gründe dafür kennen wir alle – nach über dreißig Jahren Selbständigkeit musste ich schauen, wo genau diese Selbständigkeit (während der Krise) bleibt. So legte ich den Fokus etwas mehr auf die Fotografie, mein eigentlicher Job, wie ihr wisst. Um so mehr freue ich mich über eure Treue. Also DANKE dafür!
Und wieder zurück.
Zurück zum ersten Absatz. Ich versuche mich echt kurz zu fassen und spreche hier mal für den Sprinterfahrer mit Wohnmobilaufbau. Ging es wohl auch um jene Gruppe. In Summe ist es so, dass beim Kauf einiges Geld die Besitzer wechselt. Ob lange erarbeitet/erspart, in heißen Deals zusammen gestrickt, geerbt, gedruckt oder wo auch immer diese Sümmchen ihren Ursprung fanden. Sicher, für die meisten ein super langer Leidensweg. Ein Weg, der eine gewisse Zielstrebigkeit erfordert. Genau diese Zielstrebigkeit findet sich natürlich auch in der Person wieder. Wäre es doch sonst kaum zu solchen Summen gekommen. Gleiches gilt wohl auch für die Möglichkeit eine entsprechende „Rate“ zu bedienen.
Anspruch folgt, meines Erachtens, unmittelbar eben dieser Zielstrebigkeit. Und genau das ist es wohl. Der Sprinterfahrer ist also anspruchsvoll und bringt so eine gewisse Erwartungshaltung, für eben dieses Geld, mit. Das ist der Punkt, glaube ich jedenfalls.
Die Qualität, aber auch Kommunikation der Hersteller.
Sei es die aktuelle Kommunikation in Sachen Lieferzeitraum oder aber auch Informationen in Sachen Motorisierung mit geändertem 4×4-Antriebskonzept nebst Höherlegung und Untersetzung. Hier wird glaube ich, seitens der Wohnmobilhersteller, viel auf die Händler „abgewälzt“. Klar, selbe sind die Ansprechpartner der wartenden Sprinterfahrer. So ist der Händler natürlich auch der erste Empfänger für den Frust des Kunden. Leider. Genau jene Händler die ganz ganz sicher gerade echt „goldene“ Zeiten durchleben. Aber auch ein enormes Pensum an Erwartungen bewältigen müssen.
So auch die Korrektur von qualitativen, na sagen wir mal, Verfehlungen der Hersteller. Und hier kann sicher jeder Wohnmobilbesitzer sein eigenes Liedchen singen. Genau hier steigt natürlich der Anspruch des Käufers völlig berechtigt. Um so mehr, wenn weit über „einhunderttausend“ Scheinchen den Besitzer wechseln. Eine, für mich, völlig nachvollziehbare Erwartungshaltung. Erwartungen, die ich persönlich, an Hersteller aber auch an die Zubehörindustrie adressiere. Eigentlich egal bei welcher Summe.
Vielleicht sorgt ja die „Chipkrise“ für eine Entschleunigung.
Wie ihr vielleicht wisst, komme ich ja aus der ehemaligen DDR. Für mich gehörte das Anstellen/Warten auf sogenannte „Bückware“ (Ware nach der sich die Verkäufer eben bücken mussten, um sie aus dem Versteck des Ladentischs zu holen …) zum Alltag meiner Jugend. Mal eben los gehen, um zu kaufen was das Herz begehrt hieß, geduldig auf der Lauer liegen, um anschließend mit kompromissbehafteter Beute nach Hause zu ziehen. Und das schon bei einer einfachen Jeanshose. Erst ein halbes Jahr wöchentlich fragen, ob heute welche in der Lieferung waren, um dann endlich zuschlagen zu können. Jedoch um bei Farbe/Form/Größe einen Kompromiss zu machen. Eben weil es sonst keine gab. Auf Auto’s wartete man Jahre. Sprich bei Geburt wurde eine Bestellung ausgelöst, so konnte man mit Achtzehn sein erstes Auto abholen. Die, denen dann das nötige Kleingeld fehlte (wie mir) konnten die blanke Bestellung zu Asche machen.
Nein, dass fand ich nicht besser. Aber die heutige Hast in solchen Dingen auch nicht unbedingt. So wünschte ich mir, dass wieder etwas Sorgfalt einkehrt. Und Ruhe. Und QUALITÄT. Qualität, die eine möglichst lange Nutzung sowie sinnvolle Reparaturen ermöglicht.
Ob nun Sprinterfahrer wirklich nerven kann ich damit nicht abschließend sagen.
Ich dachte nur, dass ich mal versuche, der Sache eine andere Perspektive zu geben.
Gefallen ist oben genannter Satz übrigens in der Off-Road-Szene. Wohl in der Schmiede der ganz harten Jungs. Klar, dort gehört der Sprinter weniger hin. Aber seine Umsätze werden ja auch gern genommen. So wäre es schon schön, wenn das „vermeintliche“ Image der Sprinterfahrer wieder im richtigen Fahrtwind klemmt. Für mich jedenfalls … ;)
Und was DRAUZZEN sonst noch so passiert …
Passt gar nicht so richtig zusammen, aber Sprinterfahrer betrifft es allemal. So mache ich, für die folgenden Absätze, nicht erst neuen Beitrag auf. Bleib gleich hier – so von Sprinterfahrer zu Sprinterfahrer eben … ;)
MBUX – Naviausfall und „Strasse nicht erfasst“ im Display.
Nach zwei Jahren, knapp 60.000 Kilometern und bestimmt 15 Ländern das erste Mal, dass das Navi (integriert im MBUX) ausgefallen ist. Ich hatte eine Navigation für ca. 500 Kilometer laufen und stoppe kurz, um mir etwas zum Mittag zu holen. Beim Fortsetzten der Fahrt meldete die Navigation „Strasse nicht erfasst“. Das GPS hat sich wohl verschluckt. Im Netz fand ich, dass das System durch längeres Drücken (10 sec) der Favoriten- und Telefontaste zurück zu setzten sei. Das funktionierte nicht und war bestimmt für andere Fahrzeuge gedacht. Kurzes Aus-/Anschalten brachte auch nichts. Also 10 Minuten Pause, Sprinter verriegeln und Neustart. Erst dann waren die Strassen (mitten in Dresden) wieder erfasst. So als Tipp …
Und gleich noch einer – fand ich beim Suchen … Hier (YouTube) erfahrt ihr, wie ihr den Serviceassistenten zurück setzen könnt. Bitte vergesst dabei jedoch nicht, dass gemachte Serviceintervalle bei Mercedes im System hinterlegt werden. Das ersetzt das Servicehandbuch und ist jederzeit, vom Servicepartner, auslesbar.
5 Liter Ad Blue für 29,90
Da hat es mir bald den Sockel unter den Füßen weg gezogen. Offensichtlich ist Ad Blue gerade knapp, aber 29,90 für 5 Liter an einer Dresdener Autobahntankstelle waren mir dann doch erheblich zu fett. Konnte noch „bezahlbare“ Reste des flüssigen Goldes im Baumarkt ergattern – das war mein „Strike“ letzter Woche und erinnerte mich etwas an die „Bückware“ von oben. Aber auch an Klopapier zu Beginn der Pandemie.
Foul nach Strike
Keine 24 Stunden später, immer noch wegen der selben Sache unterwegs, ereignete sich dann folgendes. Ich sollte einen Sprinter fotografieren (Bilder und Infos folgen ganz bald). Genau dafür hatte ich den Schlüssel eben dieses Sprinters einstecken … Fatal, wie sich keine halbe Stunde später rausstellte.
Meine Blitze und Stative lagen in der Garage. Die zusätzliche Filmcrew war startklar, ich brauchte nur noch meine Technik aus der MLT-Garage. Beim Schließen meiner Klappen/Fächer checke ich IMMER, dass ich den Schlüssel auch bei mir habe. Eben um zu Verhindern, dass die Schlüssel hinter der verschlossenen Klappe liegen. Genau dieser Routine folgte ich – Sprinterschlüssel war in der Tasche, also Garage verriegeln. Jeep – richtig geahnt. Ich ertastete den Schlüssel vom zu fotografierenden Sprinter. Meiner lag nun safe in der verschlossenen Garage.
Ok „Werkstattmeister, ich brauche mal eben einen Generalschlüssel …“ Gibt es nicht! Aha. Weiter müsste der Sprinter per Abschleppdienst zu Mercedes, um einen neuen Schlüssel einprogrammieren zu können. Über Zeit/Geld hat da noch niemand gesprochen. War jedenfalls auch kein Lösungsansatz, also mit nem Neuschlüssel und dem alten in der Garage heim zu fahren, genau dort liegt ja der Ersatz.
Das Tageslicht (für das Fotoshooting) verabschiedete sich in die richtige Richtung. Der Tag hatte ohnehin mit einer mächtigen Verzögerung begonnen. Hektik machte sich breit, alle warteten nur auf mich. Geduldig. DANKE euch!
Zeit für genau „DIE“ Lösung. Ein kurzer Blick in die Garage eines MLT-Austellungswagens, eine Bohrkrone mit Akkuschrauber, eine Magnetlampe mit Teleskopverlängerung, etwas Schweißdraht, vor allem aber ein stabiles Nervenkostüm und 10 Minuten später war der Schlüssel geborgen. Seitdem habe ich ein Loch unter der Matratze, selbes führt nun direkt in die Garage – mit etwas Schweißdrhat kann ich künftig auch neues Bier aus der Garage holen, ohne durch den Regen zu gehen.
Moral von der Geschichte – René, nimm‘ deine Gedanken zusammen! Oder für euch – legt euch unbedingt eine Lochkreissäge in den Camper! Jungs aus der Werkstatt – DANKE für die schnelle Hilfe, besonders dem „laufenden“ Daniel!
Vorbereitungen zur Polarkreisreise
Wenn uns das Corona nicht vermasselt, wird im Februar am Polarkreis fotografiert. Klar, mit dem MLT … Die Vorbereitungen laufen, ich berichte … ;)
Super gern lese ich eure Kommentare!
Geneigte Leser, ich verbeuge mich und danke für euer Durchhaltevermögen, reichlich 10.000 Zeichen wollen gelesen werden. Selbst freue ich mich auf „meine“ Sprinterfahrer, die mich ausdrücklich nicht nerven. Ok, ein/zwei gibt es da vielleicht, aber das nehme ich nicht persönlich, sind es doch oft nur unterschiedliche Sichtweisen und das darf dann auch so.
Unwahrscheinlich freuen würde ich mich über eure Meinungen zum „Sprinterfahrer“, aber auch auf technisches Wissen in Sachen Polarkreis. Denn im letzten Winter hatte der Sprinter Corona-Schlaf, dass Jahr davor war ich nur ganz kurz im Schnee. Mit Minus 10 Grad, die Dieselheizung brummte, die Gasheizung unterstützte ganz leicht, so habe ich, in Sachen Heizung gar keine Bedenken. Das war beim Grand Canyon S schon anders, wenngleich dessen Heizung das auch schaffte, sogar bei Minus 20 Grad. So jemand weiß, welche Stellen genau etwas mehr Zuwendung brauchen, so freue ich mich über jede, noch so kleine Info.
Salut, René
Schreibe einen Kommentar